Biennale Gherdëina 10: (Future) Paradise Gardens
Konzept, Daten und KünstlerInnen der Biennale, kuratiert von Samuel Leuenberger
Gröden, Dolomiten, 2022. Foto von Tiberio Sorvillo
Biennale Gherdëina 10 - (Future) Paradise Gardens kuratiert von Samuel Leuenberger - wird in St. Ulrich und weiteren Standorten in Gröden, in den Dolomiten, von 31. Mai bis 13. September 2026 stattfinden. Die Eröffnung findet am Samstag, 30. Mai 2026, statt und wird sich über mehrere Orte in Gröden erstrecken (eine Press Preview ist für Donnerstag 28. Mai 2026 geplant).
Die anstehende Ausgabe der Biennale Gherdëina stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Veranstaltungsreihe dar, sie feiert ihr 10-jähriges Jubiläum. Diese 10. Ausgabe steht auch für neue nationale und internationale Kooperationen innerhalb der Biennale und darüber hinaus.
Inmitten der Dolomiten lädt Biennale Gherdëina 10: (Future) Paradise Gardens in ein zartes und zugleich turbulentes Terrain ein - wo Gärten zu Symbolen des Überlebens, der Liebe und der Möglichkeit einer gerechten Zukunft werden.
Samuel Leuenberger sagt dazu:
„Die Dolomiten bieten eine inspirierende Kulisse, reich an natürlicher Schönheit, handwerklichen Traditionen und zeitlosen Berggeschichten – ein idealer Ort, um das Konzept der (Future) Paradise Gardens zu erkunden. Diese Gärten existieren an der Schnittstelle zwischen natürlicher, rauer Grandeur und menschlicher Pflege und sind nicht bloß als Refugien für Flora und Fauna gedacht sondern auch als Räume, die unsere kollektiven Bestrebungen nach einer Zukunft basierend auf Gerechtigkeit und Gleichheit wiederspiegeln. Diese Gärten hier können sowohl Körper als auch Geist nähren und dienen als Orte der Zuflucht, der Möglichkeiten und der Erneuerung für alle.
Die Ausstellung ist in diverse Kapitel unterteilt, die jeweils einen anderen Aspekt des vom Menschen konstruierten Konzepts von Garten erzählen. Symbolisch, metaphorisch und emotional drehen sich die Themen um die Vorstellung des „Commoning“ - wobei der Anbau und das Teilen von Lebensmitteln, sowie die Pflege und Bewahrung aller Spuren von Leben im Vordergrund stehen. Ein weiteres Kapitel unter dem Titel „Divine Love and Growth“ (Göttliche Liebe und Wachstum) lädt dazu ein den Garten als Symbol für spirituelles Wachstum und Transzendenz zu betrachten.
Weiters befasst sich die Ausstellung mit dem Konzept des „Violent Garden“ (Gewalttätigen Gartens) und thematisiert die dringende Notwendigkeit, den Garten zu dekolonisieren – indem anthropozentrische Sichtweisen in Frage gestellt und Raum für Tiere und Natur geschaffen wird, damit diese sich frei bewegen und ihre Handlungsfähigkeit zurückgewinnen können. Ein Kapitel über „Queer Ecology“ (Quere Ökologie) hinterfragt auch, warum Natur oft als selbstverständlich queer wahrgenommen wird, und erweitert die Diskussion über Vielfalt und Fluidität innerhalb ökologischer Systeme. Darüber hinaus untersucht das Projekt „Botanical“ (Botanisch) – die Ordnung und Klassifizierung von Pflanzenexemplaren – im Gegensatz zu „Gardens as Spaces for Reflection and Poetry“ (Gärten als Orte der Reflexion und Poesie), wo Gärten zu Orten der Selbstbeobachtung, Schönheit und kreativen Vorstellungskraft werden.“
Die Künstlerinnen und Künstler der Biennale Gherdëina 10 - (Future) Paradise Gardens sind:
Chanelle Adams (1992, USA), Andrius Arutiunian (1991, Armenien/Litauen), Jacopo Belloni (1992, Italien), Alice Bucknell (1993, Großbritannien/USA), Leonardo Bürgi (1994, Mexiko/Schweiz), Giulia Cenci (1988, Italien), Dorota Gaweda (1986, Polen) & Eglė Kulbokaitė (1987, Litauen), Sandra Knecht (1968, Schweiz), Judith Neunhäuserer (1990, Italien), Walter Niedermayr (1952, Italien), Masatoshi Noguchi (1988, Japan/Italien), Gabriela Oberkofler (1975, Italien), Lydia Ourahmane (1992, Algerien), Gregor Prugger (1954, Italien) & Leonora Prugger (1995, Italien), Ana Prvacki (1976, Serbien), Augustas Serapinas (1990 Litauen), Bas Smets (1975, Belgien) & Eliane Le Roux (1983, Frankreich), Bosco Sodi (1970, Mexiko), Constantin Thun, Kelly Tissot (1995, Frankreich), Alvaro Urbano (1983, Spanien), Yuyan Wang (1989, China), Evelyn Taocheng Wang (1981, China), Pedro Wirz (1981, Brasilien/Schweiz) & Michael Marder (1980, Kanada/Portugal).
Anlässlich ihrer zehnten Ausgabe gibt die Biennale Gherdëina den Start neuer und inspirierender Projekte mit Partnerinstitutionen bekannt und setzt zugleich bewährte Kooperationen für ein weiteres Jahr fort. Alle Informationen zu den Partnerschaften der Biennale Gherdëina 10 finden Sie in der untenstehenden Pressemitteilung.
Samuel Leuenberger als Kurator der Biennale Gherdëina 2026 ernannt.
Biennale Gherdëina feiert 10. Ausgabe vom 29. Mai bis 13. September 2026.
Samuel Leuenberger, Kurator von Biennale Gherdëina 10. Porträt von Nicolas Gysin, 2024.
Biennale Gherdëina, die in der einzigartigen Kulisse des UNESCO-Weltnaturerbes der Dolomiten stattfindet, freut sich, die Ernennung von Samuel Leuenberger zum Kurator ihrer 10. Ausgabe bekannt zu geben. Durch neue Auftragsarbeiten und ein Ausstellungsprogramm, das auf Umweltprojekten und öffentlicher Programmgestaltung basiert, ist die Biennale organisch von einer Ausgabe zur nächsten gewachsen. Dabei hat sie die internationale Kunstwelt vor Ort versammelt und gleichzeitig eine enge Verbindung zu den kulturellen, historischen und sprachlichen Wurzeln der Alpenregion bewahrt. In Übereinstimmung mit dieser Vision, jedoch auf der Suche nach neuen und noch unerforschten Wegen, wird Biennale Gherdëina 10 vom 29. Mai bis 13. September 2026 in St. Ulrich und den umliegenden Gebieten des Grödnertals, Italien, stattfinden.
Samuel Leuenberger ist Gründer und Direktor von SALTS, einem gemeinnützigen Ausstellungsraum in Birsfelden und Bennwil, Schweiz, der den interdisziplinären Austausch und den Dialog mit aufstrebenden Künstler*innen fördert. Zuletzt war er Kurator des Messeplatz-Projekts für Art Basel und arbeitet derzeit an der dritten und letzten Ausgabe des Projekts Art in Public Space mit Globus, in Zusammenarbeit mit Fondation Beyeler. Von 2016 bis 2023 war er der Kurator des Parcours-Sektors von Art Basel. Seine kuratorische Vision basiert auf einer tief verwurzelten Zusammenarbeit, die sich durch einen starken Fokus auf Empathie und Zugänglichkeit auszeichnet. Oft arbeitet Leuenberger mit Künstler*innen zusammen, zu denen er langjährige Beziehungen pflegt. Sein kuratorischer Ansatz betont auch die langsame, durchdachte Auseinandersetzung mit Kunst und Architektur und deren Verbindung zur natürlichen Umgebung, wodurch er zugängliche, aber zum Nachdenken anregende Erlebnisse schafft.
In Reaktion auf die Nominierung äußert Leuenberger:
„Es ist mir eine große Ehre und Freude, als Kurator für die 10. Ausgabe der Biennale Gherdëina ernannt zu werden, die in einer so atemberaubend schönen Landschaft stattfindet. Die Dolomiten bieten eine inspirierende Kulisse, reich an natürlicher Schönheit, handwerklichen Traditionen und zeitlosen Berggeschichten – ein idealer Rahmen, um das Konzept der (Future) Paradise Gardens zu erkunden. Diese Gärten, die sich zwischen der rohen Pracht der Natur und der menschlichen Kultivierung befinden, dienen nicht nur als Zufluchtsorte für Flora und Fauna, sondern auch als Räume, die unsere Bestrebungen nach einer Zukunft widerspiegeln, die auf Gerechtigkeit und Gleichberechtigung basiert. In dieser Umgebung können wir uns Gärten vorstellen, die sowohl Körper als auch Geist nähren, Räume der Zuflucht und Möglichkeiten für alle.“
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Seit 2019 wird die Biennale Gherdëina vom Kulturverein Zënza Sëida organisiert, der sich der Förderung von Kultur als wesentliches Instrument für das soziale Wohlbefinden widmet. Auch heuer bitten wir euch, im Rahmen eurer Steuererklärung die frei verfügbaren 5 Promille der „Zënza Sëida VfG – Körperschaft des Dritten Sektors“ zu widmen. Die Steuernummer von Zënza Sëida lautet: 92067730215.