Kunst im öffentlichen Raum: das Publikum, der Dialog und die Freiheit, die städtische Umgebung zu erkunden
Ein Vortrag des Kurators der Biennale Gherdëina 10, Samuel Leuenberger, in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Architekturstiftung am 21. November 2025.
Biennale Gherdëina 6, Claudia Comte, WOOOW, 2018. Ph. Gunnar Meier
Am 21. November 2025 freut sich die Biennale Gherdëina, in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Architekturstiftung, einen öffentlichen Vortrag von Samuel Leuenberger, dem Kurator der kommenden Ausgabe der Biennale, zu präsentieren. In seiner Präsentation vertieft er die Konzepte Installation vs. Intervention und Site-specificity vs. Site-responsivity und richtet den Fokus auf Publikum, Kooperation und die Freiheit, den urbanen Kontext zu erkunden.
Südtiroler Architekturstiftung Alto Adige × Biennale Gherdeina
Vortrag mit Diskussionsrunde und Aperitif
Vortragender: Samuel Leuenberger – Kurator der Biennale Gherdëina 10 (2026).
Diskussion mit: Igor Comploi - Architekt und Vizepräsident der Biennale Gherdeina; Katharina Volgger - Architektin, Dozentin und Vizepräsidentin der Architekturstiftung Südtirol
Datum: 21. November, 18.00 Uhr
Ort: Baufirma Martin Gebhard, Handwerkerzone Am Gornegg 15, 39040 Laion.
Sprache: Deutsch
Teilnahme: Begrenzte Plätze (max. 80 Personen, bitte um Anmeldung direkt auf der Website der Stiftung – hier). Credits: 2 BFC
In Zusammenarbeit mit Architekturstiftung Südtirol.
Diese Veranstaltung wird von Bauunternehmen Geom. Gebhard Martin unterstützt.
Biennale Gherdëina 9 in Kaunas, Litauen
Eine neue Partnerschaft zwischen der Biennale Gherdëina und der Kaunas Biennial ermöglicht Dialog, Experimentieren und künstlerischen Austausch über nationale Grenzen hinweg.
Kaunas Biennial 15. Installation view, 2025. Photo by Gražvydas Jovaiša
Atelier dell’Errore. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Atelier dell’Errore. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Ruth Beraha, Fortune is always hiding, I’ve looked everywhere. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Ruth Beraha, Fortune is always hiding, I’ve looked everywhere. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Arnold Holzknecht, Floramentale. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Arnold Holzknecht, Floramentale. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Arnold Holzknecht, Floramentale. Installation view at Kaunas Biennial, 2025
Zum ersten Mal in der Geschichte der beiden Festivals vereinen Biennale Gherdëina und Kaunas Biennial ihre Kräfte und setzen somit einen Meilenstein, welcher zwei dynamische Plattformen für zeitgenössische Kunst in Europa näher bringt. Die Kaunas Biennial wurde 1997 gegründet und gilt als das größte und langlebigste Festival für zeitgenössische Kunst in den baltischen Ländern. Ursprünglich auf Textilkunst fokussiert, hat sich die Biennale über die Jahre in ein dynamisches Forum für eine Vielzahl künstlerischer Ausdrucksformen verwandelt. Die einzelnen Editionen und deren Themen regen den internationalen Diskurs an, indem sie aktuelle soziale und kulturelle Themen ansprechen - Werte, welche jenen der Biennale Gherdëina sehr ähnlich sind.
Vom 12. September bis 23. November 2025 lädt die 15. Kaunas Biennial mit der Satellitenausstellung Echoes Between Forests and Mountains zu einer Reise durch Kunst, Natur und Imagination ein. Unter der kuratorischen Leitung von Lorenzo Giusti (Biennale Gherdëina 9) und Neringa Kulik (Kaunas Biennial) vereint die Ausstellung Werke italienischer und litauischer Künstlerinnen. Im Mittelpunkt stehen die Beiträge der drei italienischen Positionen der Biennale Gherdëina 2024 – Atelier dell’Errore, Ruth Beraha und Arnold Holzknecht – sowie die Arbeiten der litauischen Künstlerinnen Maximilian Oprishka, Aisteé Ambrazevičiūté und Andrius Arutiunian. Gemeinsam entfalten sie einen vielstimmigen Dialog zwischen Landschaften, Kulturen und künstlerischen Imaginationen.
In den Räumen der Meno Parkas Gallery und im Rathaus von Kaunas entfaltet sich eine Ausstellung, die Ausdruck einer lebendigen, internationalen Zusammenarbeit ist – einer Verbindung zwischen Kaunas, der Biennale Gherdëina, der Lyon Biennale und CHRONIQUES – der Biennale des Imaginaires Numériques. Echoes Between Forests and Mountains wird so zu einer kulturübergreifenden Erfahrung, die über nationale Grenzen hinausreicht und die gemeinsame Imagination und den künstlerischen Dialog zwischen Italien, Litauen und Frankreich feiert.
Echoes Between Forests and Mountains untersucht das komplexe Zusammenspiel von Natur, Mythos, Technologie und menschlichem Eingriff. Ausgehend von ihren jeweiligen Landschaften – den litauischen Wäldern bis hin zu den alpinen Tälern – bieten die teilnehmenden Künstler*innen bildhauerische und sensorische Erlebnisse, die ein gemeinsames Interesse an der Beziehung zwischen Mensch und Natur und ihrem ständigen Wandel widerspiegeln. Skulpturen, Filme, Installationen und Soundinstallationen bilden eine konzeptuelle Landschaft, in der ökologische Prozesse, menschliche Geschichte und spekulative Zukunftsvisionen zusammenfließen.
Vom 30. Mai bis 13. September 2026 werden drei herausragende litauische Künstler*innen – Andrius Arutiunian, Eglé Kulbokaité und Augustas Serapinas – ihre einzigartigen Beiträge zur Biennale Gherdëina 10 präsentieren. Ausgewählt wurden sie von Samuel Leuenberger, Kurator der kommenden Ausgabe, inspiriert durch seine Forschungsreise nach Vilnius und Kaunas im Januar 2025. Ihre Teilnahme eröffnet ein neues, lebendiges Kapitel im kreativen Dialog zwischen den beiden Biennalen.
Dieser kreative Austausch floriert dank der gemeinsamen Vision und der Zusammenarbeit des italienischen Kulturministeriums, des Litauischen Kulturinstituts und der Botschaft der Republik Litauen in der Italienischen Republik, wodurch Brücken zwischen den Dolomiten und dem Baltikum geschlagen werden und Ideen, Kulturen und Fantasien frei miteinander verschmelzen können.
Echoes Between Forests and Mountains ist Teil des Programms Cultura Lituania in Italia (Litauische Kultur in Italien 2025–2026), das vom Litauischen Kulturinstitut und der Botschaft der Republik Litauen in der Italienischen Republik realisiert wird.
Biennale Gherdëina 10: (Future) Paradise Gardens
Konzept, Termine und KünstlerInnen der Biennale, kuratiert von Samuel Leuenberger
Gröden, Dolomiten, 2022. Foto von Tiberio Sorvillo
Biennale Gherdëina 10 - (Future) Paradise Gardens kuratiert von Samuel Leuenberger - wird in St. Ulrich und weiteren Standorten in Gröden, in den Dolomiten, von 31. Mai bis 13. September 2026 stattfinden. Die Eröffnung findet am Samstag, 30. Mai 2026, statt und wird sich über mehrere Orte in Gröden erstrecken (eine Press Preview ist für Donnerstag 28. Mai 2026 geplant).
Die anstehende Ausgabe der Biennale Gherdëina stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Veranstaltungsreihe dar, sie feiert ihr 10-jähriges Jubiläum. Diese 10. Ausgabe steht auch für neue nationale und internationale Kooperationen innerhalb der Biennale und darüber hinaus.
Inmitten der Dolomiten lädt Biennale Gherdëina 10: (Future) Paradise Gardens in ein zartes und zugleich turbulentes Terrain ein - wo Gärten zu Symbolen des Überlebens, der Liebe und der Möglichkeit einer gerechten Zukunft werden.
Samuel Leuenberger sagt dazu:
„Die Dolomiten bieten eine inspirierende Kulisse, reich an natürlicher Schönheit, handwerklichen Traditionen und zeitlosen Berggeschichten – ein idealer Ort, um das Konzept der (Future) Paradise Gardens zu erkunden. Diese Gärten existieren an der Schnittstelle zwischen natürlicher, rauer Grandeur und menschlicher Pflege und sind nicht bloß als Refugien für Flora und Fauna gedacht sondern auch als Räume, die unsere kollektiven Bestrebungen nach einer Zukunft basierend auf Gerechtigkeit und Gleichheit wiederspiegeln. Diese Gärten hier können sowohl Körper als auch Geist nähren und dienen als Orte der Zuflucht, der Möglichkeiten und der Erneuerung für alle.
Die Ausstellung ist in diverse Kapitel unterteilt, die jeweils einen anderen Aspekt des vom Menschen konstruierten Konzepts von Garten erzählen. Symbolisch, metaphorisch und emotional drehen sich die Themen um die Vorstellung des „Commoning“ - wobei der Anbau und das Teilen von Lebensmitteln, sowie die Pflege und Bewahrung aller Spuren von Leben im Vordergrund stehen. Ein weiteres Kapitel unter dem Titel „Divine Love and Growth“ (Göttliche Liebe und Wachstum) lädt dazu ein den Garten als Symbol für spirituelles Wachstum und Transzendenz zu betrachten.
Weiters befasst sich die Ausstellung mit dem Konzept des „Violent Garden“ (Gewalttätigen Gartens) und thematisiert die dringende Notwendigkeit, den Garten zu dekolonisieren – indem anthropozentrische Sichtweisen in Frage gestellt und Raum für Tiere und Natur geschaffen wird, damit diese sich frei bewegen und ihre Handlungsfähigkeit zurückgewinnen können. Ein Kapitel über „Queer Ecology“ (Quere Ökologie) hinterfragt auch, warum Natur oft als selbstverständlich queer wahrgenommen wird, und erweitert die Diskussion über Vielfalt und Fluidität innerhalb ökologischer Systeme. Darüber hinaus untersucht das Projekt „Botanical“ (Botanisch) – die Ordnung und Klassifizierung von Pflanzenexemplaren – im Gegensatz zu „Gardens as Spaces for Reflection and Poetry“ (Gärten als Orte der Reflexion und Poesie), wo Gärten zu Orten der Selbstbeobachtung, Schönheit und kreativen Vorstellungskraft werden.“
Die Künstlerinnen und Künstler der Biennale Gherdëina 10 - (Future) Paradise Gardens sind:
Chanelle Adams (1992, USA), Andrius Arutiunian (1991, Armenien/Litauen), Jacopo Belloni (1992, Italien), Alice Bucknell (1993, Großbritannien/USA), Leonardo Bürgi (1994, Mexiko/Schweiz), Giulia Cenci (1988, Italien), Dorota Gaweda (1986, Polen) & Eglė Kulbokaitė (1987, Litauen), Sandra Knecht (1968, Schweiz), Judith Neunhäuserer (1990, Italien), Walter Niedermayr (1952, Italien), Masatoshi Noguchi (1988, Japan/Italien), Gabriela Oberkofler (1975, Italien), Lydia Ourahmane (1992, Algerien), Gregor Prugger (1954, Italien) & Leonora Prugger (1995, Italien), Ana Prvacki (1976, Serbien), Augustas Serapinas (1990 Litauen), Bas Smets (1975, Belgien) & Eliane Le Roux (1983, Frankreich), Bosco Sodi (1970, Mexiko), Constantin Thun, Kelly Tissot (1995, Frankreich), Alvaro Urbano (1983, Spanien), Yuyan Wang (1989, China), Evelyn Taocheng Wang (1981, China), Pedro Wirz (1981, Brasilien/Schweiz) & Michael Marder (1980, Kanada/Portugal).
Anlässlich ihrer zehnten Ausgabe gibt die Biennale Gherdëina den Start neuer und inspirierender Projekte mit Partnerinstitutionen bekannt und setzt zugleich bewährte Kooperationen für ein weiteres Jahr fort. Alle Informationen zu den Partnerschaften der Biennale Gherdëina 10 finden Sie in der untenstehenden Pressemitteilung.
Samuel Leuenberger als Kurator der Biennale Gherdëina 2026 ernannt.
Biennale Gherdëina feiert 10. Ausgabe vom 29. Mai bis 13. September 2026.
Samuel Leuenberger, Kurator von Biennale Gherdëina 10. Porträt von Nicolas Gysin, 2024.
Biennale Gherdëina, die in der einzigartigen Kulisse des UNESCO-Weltnaturerbes der Dolomiten stattfindet, freut sich, die Ernennung von Samuel Leuenberger zum Kurator ihrer 10. Ausgabe bekannt zu geben. Durch neue Auftragsarbeiten und ein Ausstellungsprogramm, das auf Umweltprojekten und öffentlicher Programmgestaltung basiert, ist die Biennale organisch von einer Ausgabe zur nächsten gewachsen. Dabei hat sie die internationale Kunstwelt vor Ort versammelt und gleichzeitig eine enge Verbindung zu den kulturellen, historischen und sprachlichen Wurzeln der Alpenregion bewahrt. In Übereinstimmung mit dieser Vision, jedoch auf der Suche nach neuen und noch unerforschten Wegen, wird Biennale Gherdëina 10 vom 29. Mai bis 13. September 2026 in St. Ulrich und den umliegenden Gebieten des Grödnertals, Italien, stattfinden.
Samuel Leuenberger ist Gründer und Direktor von SALTS, einem gemeinnützigen Ausstellungsraum in Birsfelden und Bennwil, Schweiz, der den interdisziplinären Austausch und den Dialog mit aufstrebenden Künstler*innen fördert. Zuletzt war er Kurator des Messeplatz-Projekts für Art Basel und arbeitet derzeit an der dritten und letzten Ausgabe des Projekts Art in Public Space mit Globus, in Zusammenarbeit mit Fondation Beyeler. Von 2016 bis 2023 war er der Kurator des Parcours-Sektors von Art Basel. Seine kuratorische Vision basiert auf einer tief verwurzelten Zusammenarbeit, die sich durch einen starken Fokus auf Empathie und Zugänglichkeit auszeichnet. Oft arbeitet Leuenberger mit Künstler*innen zusammen, zu denen er langjährige Beziehungen pflegt. Sein kuratorischer Ansatz betont auch die langsame, durchdachte Auseinandersetzung mit Kunst und Architektur und deren Verbindung zur natürlichen Umgebung, wodurch er zugängliche, aber zum Nachdenken anregende Erlebnisse schafft.
In Reaktion auf die Nominierung äußert Leuenberger:
„Es ist mir eine große Ehre und Freude, als Kurator für die 10. Ausgabe der Biennale Gherdëina ernannt zu werden, die in einer so atemberaubend schönen Landschaft stattfindet. Die Dolomiten bieten eine inspirierende Kulisse, reich an natürlicher Schönheit, handwerklichen Traditionen und zeitlosen Berggeschichten – ein idealer Rahmen, um das Konzept der (Future) Paradise Gardens zu erkunden. Diese Gärten, die sich zwischen der rohen Pracht der Natur und der menschlichen Kultivierung befinden, dienen nicht nur als Zufluchtsorte für Flora und Fauna, sondern auch als Räume, die unsere Bestrebungen nach einer Zukunft widerspiegeln, die auf Gerechtigkeit und Gleichberechtigung basiert. In dieser Umgebung können wir uns Gärten vorstellen, die sowohl Körper als auch Geist nähren, Räume der Zuflucht und Möglichkeiten für alle.“
SUPPORT US
Seit 2019 wird die Biennale Gherdëina vom Kulturverein Zënza Sëida organisiert, der sich der Förderung von Kultur als wesentliches Instrument für das soziale Wohlbefinden widmet. Auch heuer bitten wir euch, im Rahmen eurer Steuererklärung die frei verfügbaren 5 Promille der „Zënza Sëida VfG – Körperschaft des Dritten Sektors“ zu widmen. Die Steuernummer von Zënza Sëida lautet: 92067730215.